Mit einer Bundestagabgeordneten auf Augenhöhe

Veröffentlicht am 30.08.2009 in Lokalpolitik

Zu einer Diskussionsveranstaltung mit der Bundestagsabgeordneten Brigitte Zypries hatten am vergangen Freitag gleich drei SPD-Ortsvereine von der Bergstraße in das Bürgerhaus Sonne in Alsbach eingeladen.

Die SPD aus Alsbach-Hähnlein, Bickenbach und Seeheim-Jugenheim wollte den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, in den direkten
Dialog mit ihrer Bundestagsabgeordneten zu treten. Diese Gelegenheit wurde von vielen Interessierten intensiv genutzt, so dass die SPD über 150 Gästen begrüßen konnte.

“Wir wollten mit dieser Veranstaltung ein neues Konzept verwirklichen, bei dem die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit haben, die Fragen an eine Spitzenpolitikerin zu stellen, die sie wirklich interessieren“, so der Alsbach-Hähnleiner Ortsvereinsvorsitzende Peter Scheffler. “Wir haben uns für vier Themenblöcke entschieden, um die Veranstaltung sinnvoll zu strukturieren“, erläutert Peter Kannegießer, Vorsitzender der SPD in Seeheim-Jugenheim, weiter. Mindestlöhne, Atomausstieg, Wirtschaftskrise und Bildung standen deshalb im Vordergrund. Die Themenblöcke wurden von den SPD-Vorsitzenden Scheffler und Kannengießer, sowie den Spitzen der Fraktionen, Anke Paul (Alsbach-Hähnlein) und Tim Schmöker (Bickenbach) moderiert.

Brigitte Zypries mischte sich von Anfang an direkt unters Volk und war für ihre Gäste direkt ansprechbar. Jeder hatte die Möglichkeit, ihr direkt Fragen zu stellen, die sie alle spontan beantwortete. „Es hat uns sehr beeindruckt wie locker und mit wie viel Freude Brigitte Zypries auf die Menschen zu ging, auf alle Fragen einging und sich viel Zeit nahm“, so Anke Paul.

Zypries sprach sich während der Veranstaltung klar für den Atomausstieg aus. Ebenso wird sie sich weiterhin für flächendeckende Mindestlöhne einsetzen. Ganz besonders wichtig ist ihr zudem, dass mehr Geld in die Bildung investiert werde. Auch als Bundespolitikerin möchte sie dazu beitragen. Außerdem findet sie, dass Managergehälter und auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Boni gesetzlich beschränkt werden sollten, um dem maßlosen Gewinnstreben Einzelner einen Riegel vorzuschieben.

Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Friedrich Strippel aus Seeheim-Jugenheim, der in Reimform zum Ausdruck brachte, dass Brigitte Zypries auch nach der Bundestagswahl weiterhin Ministerin bleiben soll. Für sein selbstverfasstes Gedicht erhielt er viel Applaus. Am Ende waren sich alle einig, dass das Veranstaltungskonzept sehr gut ankam: “Endlich
konnte ich mal mit einer Ministerin auf Augenhöhe diskutieren“, so ein begeisterter Gast.

Nach der zweieinhalbstündigen Veranstaltung suchte Brigitte Zypries weiter das Gespräch mit einzelnen Gästen. Dabei wurde sie auch auf das Schicksal der Alsbacher Familie Dogan aufmerksam gemacht, die auch Gäste im Bürgerhaus waren und die Veranstaltung sehr interessiert verfolgten.

Dogans leben seit mehreren Jahren in Alsbach-Hähnlein, haben sich in Schule, Beruf und Gesellschaft etabliert, sollen aber trotzdem bald in die Türkei abgeschoben werden. Dogans sind Kurden und haben keinen Bezug mehr zu ihrer ursprünglichen Heimat, in der ihnen Repressalien drohen. Nun versuchen mehrere Institutionen der Gemeinde, eine Abschiebung zu verhindern. „Evangelische Kirche, Caritas, SPD, Freie Wähler, IUHAS und der Bürgermeister unterstützen die Dogans bei ihrem Anliegen, weiterhin hier wohnen zu dürfen“, informierte Paul die Bundesjustizministerin. Diese versprach mit dem verantwortlichen hessischen Kollegen über die Angelegenheit zu reden. Während der
Veranstaltung wurden über einhundert Unterschriften für den Verbleib der Kinder gesammelt.