Aktuelle Familienpolitik für Alsbach-Hähnlein

Veröffentlicht am 21.01.2018 in Lokalpolitik

Diese Themen waren vor kurzem oder sind noch auf unserer Agenda, um weitere Verbesserungen für Familien in Alsbach-Hähnlein zu erreichen:

1. Notfallpläne in den Kitas

2. Neue Kita in Hähnlein

3. Gebühren für den Besuch des Kindergartens

4. Verhindert: der Weg zu einem Familienzentrum

5. Zustand der Spielplätze - Handlungsbedarf

6. Orte für die Jugend?

 

 

1. Notfallpläne in den Kitas

Das Jahr brachte erfreuliche Neuerungen. Mit den Notfallplänen in den kommunalen Kitas entstand mehr Transparenz für Engpässe. Zwar ist unsere Kinderbetreuung schon gut aufgestellt, mit einem Personalschlüssel über den Anforderungen der hessischen Gesetzesregelungen. Dennoch genügt auch das manchmal nicht: Krankheitsfälle dezimieren den Personalbestand hin und wieder empfindlich. Für solche Fälle ist vorgesehen, dass verlässliche, verbindliche Regularien greifen. Eltern müssen wissen, wie die Kita arbeitet, wenn Personal fehlt. Und wann mit echte Einschränkungen im Angebot zu rechnen ist. Dafür gibt es jetzt Notfallpläne in den kommunalen Kitas, nachdem die Kita Arche Noah zuerst ein Konzept erstellt hatte. Die höchste „Eskalationsstufe“ ist die vorübergehende vollständige Schließung der Kita. In diesen Fällen werden die Gebühren anteilig erstattet.

Aus unserer Sicht sind hier gute Wege gefunden worden. Die praktische Umsetzung im Alltag muss sich beweisen.

Keine Veranlassung sehen wir für finanzielle Belohnungen von Familien, die ihre Kinder in den Engpass-Situationen „freiwillig“ ganz zuhause lassen. Wir finden: alle Familien, deren Kinder in der Kita sind, sollten diese Phase solidarisch gemeinsam bewältigen. Unbedingt müssen zusätzliche bürokratische Pflichten für die Leiterinnen vermieden werden.

 

2. Neue Kita in Hähnlein

Auch die Verbesserung des Angebots bleibt im Blick. Nach einem einstimmigen Beschluss in der Gemeindevertretung wurde mit dem Kreis abgeklopft, ob ein Kita-Neubau an der Hähnleiner Schule möglich ist. Damit wäre der Neubau unabhängig von der Entwicklung des Baugebiets. Wichtig bei der Umsetzung ist aus unserer Sicht, dass die Belange der verschiedenen Altersgruppen (Schulkinder/Kitakinder) beachtet werden und nicht vor allem ökonomische Gesichtspunkte eine Rolle spielen.

 

3. Gebühren für den Besuch des Kindergartens

Die Kita-Gebühren werden uns 2018 beschäftigen. Nachdem gegen unsere Stimmen eine Erhöhung beschlossen wurde, soll es in diesem Jahr eine Gebühren-Streichung geben. Vom Land wurde angekündigt, dass den Kommunen ermöglicht werden soll, auf Gebühren für sechs Betreuungsstunden zu verzichten. Der Bürgermeister möchte die Gebühren in diesem Zusammenhang ganz abschaffen. Diese alte SPD-Forderung sollte aus unserer Sicht mit großem Augenmaß umgesetzt werden: Sicherzustellen ist zuvor, dass der Bedarf an Mittagessen gedeckt ist, die Ruhemöglichkeiten ausreichen und die Teams verstärkt werden können. Denn mit mehr Ganztagsbetreuung ist zu rechnen. Gebührenfreiheit – aber richtig!

 

4. Verhindert: der Weg zu einem Familienzentrum

Seit einigen Jahren etablieren sich mithilfe von Bund, Land und Kreis überall Familienzentren. Sie sind Knotenpunkte, Anlaufstellen, Netzwerke und Informationsbörsen. Bildung, Gesundheit, Gewaltprävention sind unter anderem die Themen, mit denen Familien in ihrer direkten Wohnumgebung unterstützt werden. Damit wird das „soziale Unterstützungsnetz vor Ort“ noch wirkungsvoller gestaltet. Auch für Alsbach-Hähnlein konnten wir uns eine solche Weiterentwicklung unserer familienpolitischen Einrichtungen gut vorstellen und haben deshalb einen Prüfantrag in der Gemeindevertretung gestellt. Wir wollten wissen, welche Förderprogramme welche Möglichkeiten bieten würden. CDU und Freie Wähler nicht allerdings nicht einmal bereit, über eine solche Prüfung nochmal im Ausschuss zu diskutieren. Leider abgelehnt.

 

5. Zustand der Spielplätze - Handlungsbedarf

Alles Paletti auf unseren Spielplätzen? Wir finden: Nein! In den letzten Monaten haben wir regelmäßig hingeguckt und festgestellt, dass bei einigen Plätzen seit vielen Jahren, ja teils Jahrzehnten, nichts verändert wurde. Auch Schäden mussten wir entdecken. Grund genug, dass wir einmal eine Bestandsaufnahme aller Spielplätze machten, mit der wir beurteilen konnten, welchen Handlungsbedarf es gibt. Mit einem Antrag für einen festen Betrag im Haushalt für Neu- und Ersatz-Anschaffungen sind wir in die Gemeindevertretung gegangen. Mit Blick auf die in der Vergangenheit bereits gemachten guten Erfahrungen mit Elternbeteiligung bei der Konzeption und Umsetzung von Spielplätzen wollten wir auch hier eine Bürgerbeteiligung verankern. Leider fanden wir dafür keine Mehrheit. Wir sind aber weiter der Überzeugung, dass es sich lohnt, immer wieder kritisch zu prüfen, ob die vorhandenen Geräte in Ordnung sind – nicht nur einmal im Jahr bei der Routine-Untersuchung – und auch zu gucken, was für Bewegung, Koordination und Spaß sowie für die gemeinsame Familienzeit gebraucht wird. Das muss keineswegs immer ein teures Groß-Gerät sein, kluge Ideen sind willkommen! Wir bleiben dran. Für den nächsten Haushalt werden wir erneut einen (regelmäßigen) Etatposten einfordern, um alte, schadhafte Spielgeräte auszutauschen und die Spielplätze mit Maß weiter zu entwickeln. Dazu gehört für uns auch ein Angebot guter Sitzmöglichkeiten und verschließbarer Mülleimer. Die Sitzung des Haushaltsausschusses findet übrigens am 30. Januar 2018 im Bürgerhaus Sonne statt.

 

6. Orte für die Jugend?

Auch Jugendliche haben Ideen, wo sie sich gern aufhalten möchten und was ihnen im Ort fehlt. Erste zaghafte Äußerungen gab es, als sich Ausschuss und Gemeindevertretung nach der Sommerpause für je eine Sitzung in die Schule begaben. Daran wollten wir anknüpfen und im nächsten Jahr ein Jugendforum durch die Gemeinde anbieten, um die Vorstellungen der Jugendlichen kennenzulernen und mit ihnen über Wege zur Umsetzung diskutieren zu können. Die Mehrheit der Gemeindevertretung hat dies nicht mitgetragen. Wir finden es sehr schade, dass solche kleinen Schritte zu mehr Bürgerbeteiligung nicht angenommen werden. Die SPD wird im nächsten Frühjahr ein eigenes Jugendforum veranstalten.